Heute möchte ich dich mitnehmen in ein Interview mit der lieben Kerstin.
Mit ihr möchte ich aus dem eher grauen, tristen Thema ein farbenfrohes machen und gemeinsam einen Blick darauf werfen, warum wir beim Abnehmen so oft scheitern.
Vielleicht fragst du dich jetzt, welches Thema?
Ich meine die Tatsache, dass es nur 5% der Deutschen schaffen, dauerhaft Gewicht zu verlieren.
Das heißt, der Rest verliert mal Gewicht, aber nimmt es wieder zu.
Ein kleinerer Teil hält auch mal das Wunschgewicht und nimmt dann nach einer längeren Zeit wieder zu.
Also eigentlich müssen wir sagen, dass 95% aller Deutschen auf dem Weg zu ihrem Wunschgewicht scheitern.
Lass uns also direkt ins Interview einsteigen!
Ist Scheitern immer etwas Schlechtes oder kann es mir sogar beim Abnehmen helfen?
Kerstin:
„Ich würde diese Frage gar nicht mit gut oder schlecht beantworten wollen.
Nach meiner Recherche, die ich jetzt zu diesem Thema gemacht habe, muss ich sagen:
Scheitern gehört dazu.
Und die Frage ist, wie wir tatsächlich damit umgehen lernen.
Scheitern ist etwas ganz Normales.
Deswegen geht es weniger um gut oder schlecht, sondern vielmehr um die Frage:
Was bedeutet es eigentlich für mich?“
Dirk:
„Sind wir uns wieder unabgesprochen einig. Ich unterstreiche das komplett.
Doch wie kamst du eigentlich auf dieses Thema?“
Kerstin:
„Ich durfte ja an deinem VIP-Coaching teilnehmen, wenn du dich erinnerst.
Da darf ich ja auch über Selbstwirksamkeit sprechen und im Nachgang habe ich mir Gedanken zu den Teilnehmeräußerungen gemacht.
Was die Teilnehmer so berichtet haben, wie sie mit Selbstzweifel umgehen und wann diese entstehen. Und da kam ganz häufig der Punkt des Scheiterns und des Selbstzweifels auf.
Im Nachgang habe ich darüber nachgedacht und auch mich mal reflektiert, wie geht es mir denn eigentlich, wenn ich auf der Waage stehe und merke, dass das Ergebnis anders ist als ich es gedacht habe?
Egal, wie lange ich schon mit diesem Thema unterwegs bin, jedes Mal habe ich wieder ein schlechtes Gefühl. Ich bin wieder gescheitert.
Von daher war mir das so wichtig, da mal hinzuschauen, was da eigentlich auch in unserem Körper abläuft.
Was ich eben gesagt habe, es ist nicht gut oder schlecht, sondern es ist normal. Und diesem "Normalen" wollte ich auf den Grund gehen.“
Was ist Scheitern eigentlich?
Kerstin:
„Für mich persönlich sind es erstmal ganz viele negative Gefühle, in welcher Form auch immer.
Ich glaube, es gibt sehr wenige Menschen, die da ein anderes Gefühl beschreiben würden.
In der Regel geht Scheitern mit negativen Gefühlen, wie Frust, Ärger und Wut einher.
Also alles starke Gefühle. Mal mehr, mal weniger.
Das ist auch abhängig, ob es ein privates oder ein berufliches Thema ist, glaube ich.
Und was dann auch passieren kann, ist Selbstmitleid. Aufgeben, wenn ich wieder etwas nicht geschafft habe, weil ich natürlich im Kopf etwas anderes vor hatte.
Und dann steige ich so ein und bemitleide mich selbst, mache mich kleiner.
Also egal, was wir hier im Kopf sagen, wenn wir zum Beispiel auf die Waage gehen und unser Ziel nicht erreichen, dann hat es ganz viel mit unserem Bauch zu tun, mit unseren Emotionen.
Und das ist das, was uns beim Scheitern im Griff hat, würde ich sagen.
Nicht umsonst gibt es ja das Spiel „Mensch ärgere dich nicht“.
Wenn wir bei dem Spiel bleiben, gibt es Menschen, die dann wirklich nicht mehr spielen, weil sie diesen Frust nicht aushalten. Die sagen: „Nee, das gebe ich mir nicht noch einmal.
Und da ist es natürlich auch eine gute Möglichkeit, dieses Spiel dann nicht mehr anzurühren.
Beim Abnehmen ist es was anderes. Da ist natürlich der Wunsch immer der Vater des Gedankens oder das, was uns von den Social Media- Plattformen mit auf den Weg gegeben wird: Schlank = gleich schön.
Oder auch der gesundheitliche Aspekt, der ebenfalls eine Rolle spielt.
Und egal was wir reden, egal wie wir hinschauen und welche Verhaltensänderung wir an den Tag legen, die Zahl auf der Waage macht ganz viel mit uns, finde ich.“
Dirk:
„Ich habe das tatsächlich selbst auch erlebt.
Doch ich habe gemerkt:
"Ja, okay, die Alternative zum Scheitern, zu diesem schrecklichen Gefühl ist ja leider NICHT 'Alles bleibt so, wie es ist', sondern: Ich nehme fröhlich weiter zu."
Also habe ich gemerkt, es gibt gar keine andere Option für mich, als mich wieder diesem Thema zu öffnen. Gott sei Dank habe ich dann damals irgendwie die Eingebung gehabt, dass ich es jetzt endlich mal anders machen muss.
Außerdem hatte ich das Glück, dass ich aus beruflicher Sicht die Möglichkeit hatte, mich intensiver damit zu befassen. Das können viele gar nicht.
Ebenso viele sind auch den vielen Informationen da draußen erlegen, was schwierig und auch sehr gefährlich ist.“
Die Dopaminlücke und wie sie mir beim Abnehmen hilft
Kerstin:
„Die Ziele und Wünsche, die wir haben, lassen sich ja auch nicht einfach wegwischen.
Ich finde der wichtige Punkt ist immer: Aufstehen, Krönchen zurechtrücken, weitermachen.
Wenn man nämlich weiß, was da tatsächlich abläuft in unserem Körper, wenn etwas anders ist, als wir erwartet haben, dann fällt es oft leichter.
Das, was passiert, nennt man: Die Dopaminlücke.
Denn wir erwarten einen Erfolg und Erfolg ist bei uns im Hirn mit der Dopaminausschüttung verbunden.
Ja, wir nehmen ab.
Vielleicht verzichten wir sogar auf eine bestimmte leckere Leckerei beim Essen.
Wir machen mehr Sport. Wir leben nach Plan. Und noch so vieles mehr.
Dann haben wir natürlich auch eine bestimmte Erwartungshaltung, was das Ergebnis sein soll.
Also erwarten wir, beziehungsweise unser Körper, jetzt dieses Dopamin, was ausgeschüttet werden soll. Doch genau das haben wir eben nicht erreicht und unsere eigene Erwartung nicht erfüllt.
Jetzt fehlt dieses Dopamin und schon fallen wir runter mit unseren Gefühlen.
Und diese ärgerlichen Wutgeschichten kommen aus diesem Zweifel an uns selbst, weil wir plötzlich nicht genügend Dopamin haben.
Heißt: Wir versprechen uns etwas ganz unbewusst, was passieren soll, was dann aber wieder nicht eintritt. Und dann haben wir diese Dopaminlücke.
Das ist genau das Problem, weshalb Frust, Ärger und Enttäuschung die Oberhand gewinnen.
Das finde ich wichtig zu wissen. Wir sind tatsächlich auf dieses Dopamin aus, das dann aber nicht kommt. Und wenn ich das verstehe, kann ich vielleicht auch ein bisschen besser damit umgehen.“
Dirk:
„Wenn ich das mal zusammenfasse, würdest du sagen, es gibt bei dem Thema eine körperliche Ebene und eine emotionale Ebene?“
Kerstin:
„Also, die körperliche Ebene, dieses Dopamin, ist auf jeden Fall im Vordergrund.
Dieses Belohnungssystem funktioniert, ohne dass wir etwas dafür tun müssen.
Wenn wir jetzt in der Abnahmesituation sind, dann gehen wir schon davon aus, dass wir dieses Aktionsschild bekommen werden, weil wir ja verzichten, weil wir mehr Sport machen, weil wir nach Plan leben, weil wir anders eingekauft haben, weil wir anders gekocht haben.
Und dann ist es nicht der Fall.
Dieses Fehlen von Dopamin lässt uns dann so tief fallen, dass wir gefrustet und wütend sind und anfangen zu essen. Dieses Belohnungsessen und ja, diese blöden Glaubenssätze, wie:
„Habe ich doch eh gewusst, dass du das nicht schaffst, war doch klar, ne?
Andere haben ja auch schon gesagt, dass du es nicht schaffen wirst.“
Also alles, was so von außen auf uns einprasselt, plus unsere eigenen Gedanken kommen dann zum Vorschein.
Und selbst wenn es eine perfekte Woche gewesen sein sollte, gucken wir trotzdem auf die Waage. Denn natürlich könnte sie nach dem wir so gut gelebt haben, uns an alles gehalten haben, auch etwas anderes anzeigen, als wir gedacht haben.
Wir sind vielleicht von 800 Gramm ausgegangen und haben dann aber nur 500 Gramm weniger.
Schon allein das, lässt uns frustriert zurück. Also ich kann nur von mir selbst sprechen.“
Dirk:
„Bevor wir gleich in Richtung 'Lösung' abbiegen, ist es wichtig, sich diese Dinge einmal bewusst zu machen. Denn ich glaube, viele Menschen regen sich schon darüber auf, über ihre eigenen Emotionen und Gefühle und fragen sich:
„Warum passiert mir das immer wieder?“
Ich finde, es wird jetzt klar, warum das so passieren muss. Das ist wie so eine Reaktionskette.
Und ich finde, das Brutale ist dabei nicht nur der aktuelle Moment, sondern auch das, was daraus folgt.“
Was passiert mit uns, wenn wir 'mal wieder' scheitern?
Kerstin:
„Das habe ich natürlich Menschen in meinem Umfeld gefragt und mich selbst beobachtet.
Bei der Abnahme ist es tatsächlich so, dass ich dann nicht mehr auf die Waage gehe. Und schließlich falle ich wieder in alte Verhaltensmuster zurück.
Und wenn ich Menschen frage, gerade was Abnahme angeht, dann geht es ganz häufig in Richtung Fressattacken. Nach dem Motto:
„Jetzt ist ja eh egal“
Jetzt habe ich mich so zusammengenommen und jetzt futtere ich, was das Zeug hält.
Das ist dieses Belohnungsessen. Wir erinnern uns an das Dopamin in unserem Körper.
Ich fange an zu essen, um dieses Dopamin zu bekommen.
Diejenigen, die da schon Lösungen gefunden haben, fangen vielleicht an Sport zu machen.
Allerdings häufig exzessiven Sport. Also auch da wieder in Richtung Dopamin.
Sie möchten sich auf diese Art ihre Belohnung holen.
Nach meiner Recherche geht das Verhalten sehr oft ins Extreme und häufig haben die Menschen tiefe Selbstzweifel.
Also ganz, ganz tiefe Selbstzweifel, auch empfinden sie teilweise eine regelrechte Trauer, dass sie aufhören mehr oder weniger am „normalen“ Leben teilzunehmen.
Das kann zu einer Spirale werden, die immer weiter nach unten geht und dafür spricht vielleicht auch diese Zahl 95%. Allerdings nochmal: Die Problematik ist abhängig davon, ob es beruflicher oder privater Natur ist und wie tief ich da emotional beteiligt bin.“
Dirk:
„Ja und ich glaube, das ist genau das Thema beim Abnehmen:
Diese tiefe emotionale Selbstbeteiligung, die ist beim Abnehmen natürlich gegeben.“
Du hast mich gerade auf ein schönes Bild gebracht, Kerstin.
Auch wenn ich immer sage: Abnehmen ist weder Sprint noch Marathon, denn beim Abnehmen ist es so, wenn du anfängst zu laufen, wirst du auch über die Ziellinie hinaus weiterlaufen.
Du scheiterst ja nicht auf deinem Abnehmweg, weil du zu blöd, zu schwach oder zu undiszipliniert bist. Du scheiterst, weil du es falsch machst. Das weißt du aber nicht.
Das heißt, du kannst dir das so vorstellen. Wir bleiben bei dem Marathon. Du willst deinen ersten Marathon laufen und jeder von außen sagt dir:
„Du musst die erste Stunde so was von sprinten. Weil wenn du das machst, dann läuft sich der Rest wie von selbst.“
Und was passiert?
Du schaffst die Stunde wahrscheinlich gar nicht.
Also ich würde sie nicht schaffen. Und danach kannst du nicht mehr.
Und jedes Mal schaffst du diesen Marathon nicht.
Natürlich denkst du irgendwann, dass du es niemals schaffen wirst.
Und jetzt kommen Kerstin und ich und sagen dir:
„So komm, wir zeigen dir jetzt mal, wie es wirklich geht. Aber es führt natürlich kein Weg daran vorbei, wir müssen diesen Marathon jetzt noch mal anfangen zu laufen.“
Diese Person hat eventuell keine Lust ohne Selbstbewusstsein in diesen Marathon zu gehen oder sagt vielleicht sogar:
„Nee, ganz ehrlich, Dirk, Kerstin, bevor ich überhaupt diesen Marathon anfange zu laufen und wieder hinfalle, verzichte ich lieber.“
Das ist ja auch eine logische Konsequenz. Aber sie beruht auf deiner BISHERIGEN Erfahrung und diese muss nicht so bleiben und vor allem muss sie auch keine Auswirkungen auf deinen Erfolg haben.“
Vier Schritte, um die Frusttoleranz zu erhöhen
Kerstin:
„Ich will auch noch mal einen Tipp geben, der mir auf meiner Recherche über den Weg gelaufen ist. Dieses Gefühl, dieses Scheitern gilt es nicht wegzudrücken oder kleinzureden, sondern wahrzunehmen. Dieses Gefühl auszuhalten, hilft auch.
Und da gibt es vier Steps, die man gehen kann.
Diese Steps helfen auch um unsere Frusttoleranz zu erhöhen.
Russ Harris, ein Arzt und Psychotherapeut, hat sich dazu Gedanken gemacht.
Wie kann ich tatsächlich diese Frusttoleranz verbessern, verstärken und vergrößern.
Das sind vier ganz einfache Schritte.
Und zwar:
1. dass man sich wirklich mal selbst beobachtet,
2. seine blöden Glaubenssätze, die man hat, wegwirft und
3. dieses Gefühl dieser Frustration und des Scheiterns wahrnimmt
4. Sich fragt, was da grade mit einem passiert
Was ebenfalls sehr wichtig ist, sich mal eine Pause zu gönnen und durchatmen.
Den Atem auch mal wirklich fließen lassen.
Auch dieses Gefühl wirklich spüren, nicht wegdrücken, sondern wirklich zulassen.
Das vergleicht sich gut mit einem Schlafsack. Ich versuche mit meinem Körper alle Ecken und Rundungen auszufüllen. Das hört sich bescheuert an, aber ich finde, es macht ganz viel, dieses Gefühl in jeder Ecke mal so kennen zu lernen, um das dann wirklich auch zuzulassen.
Dabei passiert nichts Schlimmes, ich habe es nur wirklich endlich einmal erlebt - dieses Gefühl.
Und wenn ich das habe, dann sind diese Energiediebe 'Selbstzweifel' oder 'Scheitern' weggearbeitet. Denn diese Gefühle rauben sehr viel Energie.
Dann kann ich mich wieder meinen neuen Themen widmen und diesen vier Schritten:
Beobachten, Wahrnehmen, Atmen, Raum schaffen für das Gefühl und dieses auch zulassen.
Das kann man ganz kurz machen, ist eine Übungssache, doch es ermöglicht uns, vielleicht auch unseren Gefühlen mehr zu begegnen und uns selbst wieder zu vertrauen. Und da wären wir schon wieder ein Stück weiter in der Selbstwirksamkeit. Ein ganz wichtiges Thema.“
Dirk:
„Und ergänzend noch mal dazu. Du sagtest gerade dieses 'Wegwischen', dass das einfach nicht sein soll. Es gibt ja, gerade beim Abnehmen, so zwei Arten des Wegwischens.
Die eine, welche du auch erwähnt hast:
„Nee, ist ja nicht so schlimm“
und die andere:
„Ja, du Idiot, du hast es schon wieder nicht geschafft, du blöde Kuh!“
In dem zweiten Fall habe ich das Gefühl auch nicht wirklich erlebt und zugelassen.
Ich habe mir lediglich eine reingehauen und mich selbst bestraft. Das ist genauso ein Wegwischen der Gefühle.
Dadurch, dass ich mich, wie du es gerade beschrieben hast, überhaupt mit diesem Gefühl beschäftige, setze ich mich ja automatisch auch mit dem Thema auseinander.
Ja, und auch beim Abnehmen zu hinterfragen:
„Warum bin ich denn eigentlich gescheitert?
Bin ich denn wirklich blöd?“
Die Antwort kann ich schon vorab geben. Es ist in den seltensten Fällen so.
Doch wenn ich vielleicht das vierte Mal hintereinander merke, dass ich mir jedes Mal den Zucker komplett verbieten will und ich es nicht schaffe, komme ich ja vielleicht irgendwann mal auf die Idee, diese Strategie zu hinterfragen.
Ist das eigentlich die richtige Strategie, mir den Zucker zu verbieten, wenn damit mein Scheitern vorprogrammiert ist?“
Die Methode 'Trial-and-Error' - unabdingbar beim Abnehmen
Kerstin:
„Absolut! Und wenn man es vielleicht auch anders beschreiben möchte:
Weg von dem Scheitern, hin zu: Welchen Fehler habe ich gemacht?
Ich nehme jetzt mal bewusst das Wort Fehler, denn wenn ich dieses Wort anders zusammensetze, entsteht das Wort Helfer.
Also kann ich doch aus meinem Fehler oder aus meinem Scheitern, wie auch immer ich das betiteln möchte, lernen. Auch wenn ich Kinder betrachte: Sie fallen hin, stehen wieder auf und lernen aus dem Fehler.
Und das können wir uns als Erwachsene bitte auch nach wie vor erlauben, dass wir Fehler machen, es nicht so funktioniert hat, wie wir uns das gedacht haben, mit der Prämisse, dann hinzuschauen:
„Was kann ich denn zukünftig anders machen?“
Ganz ehrlich für mich ist ja Abnehmen ein Lebensthema.
Es hört auch letztendlich nicht auf, wenn ich abgenommen habe.
Das hört nicht vor oder nach dem Urlaub auf, sondern es ist etwas, was mich begleitet.
Schon diese Akzeptanz mitzubringen kann ja auch helfen, eben mit Scheitern oder mit Fehlern zielführender umzugehen.“
Dirk:
„Das ist, aus meiner Sicht, sogar zwingend notwendig.
Wir haben jetzt hingeguckt, was Scheitern eigentlich ist.
Wir haben uns angesehen, was es vor allen Dingen auch auf der körperlichen Ebene macht und was daraus für ein emotionales Chaos entsteht.
Wir haben so ein bisschen geschaut, wie wir uns mit diesen vier Schritten herausziehen können.
Lass uns jetzt noch mal die Lupe drauflegen:
Was kann ich denn präventiv tun, um die Situation des Scheiterns zu verhindern?
Hast du da noch eine Idee?“
Kerstin:
„Ja, ich habe mir natürlich Gedanken gemacht.
Wie genau kann ich vorgehen, dass ich dieses Scheitern, was ja normal ist, um das nochmal zu betonen, anders zu leben. Da kommen wir zu den vier Schritten zurück.
Es geht darum, das Gefühl nicht wegzudrücken und mithilfe der vier Schritte überhaupt erst einmal akzeptieren zu lernen, dass diese Gefühle da sind.
Akzeptanz ist ein wichtiger Punkt.
Ich mache mir klar, dass ich Fehler machen darf.
Ich bin nicht vollkommen und ich muss das auch gar nicht sein.
Ich muss es weder im Job sein, noch muss ich das bei der Abnahme oder in anderen Lebensbereichen sein. Ich darf mir Fehler erlauben.
Diese Akzeptanz und sich auch auf die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns vorzubereiten, ist ein weiterer wichtiger Punkt. Deshalb ist es gut, schon einen Plan B zu haben.
Also sprich: Wenn ich das Ergebnis nicht erreiche, was kann mein Plan B sein?“
„Das erlebe ich nämlich auch manchmal bei Menschen, die bei mir im Coaching sind.
Die nehmen sich dann vor, was passieren soll und da stelle ich immer die Frage:
Wenn du dieses Ziel nicht erreichst, was ist denn dein anderes Ziel?
Überhaupt darüber nachzudenken, gelingt mithilfe von gezielten Fragen, die ich als Coach meinem Coachee stellen kann. Aber auch wenn ich mir selbst Gedanken darüber mache und ganz klar auch selbst Übungen zur Selbstwirksamkeit.
Das, was du da auch in deinem Coaching anbietest und deinem VIP-Coaching, diese Selbstwirksamkeits-Übungen, die helfen mir auch dahin zu kommen, präventiv schon von vornherein mein Selbstwertgefühl, mein Selbstbewusstsein, meine Selbstwirksamkeit zu stärken.“
Abnehm-Ziele richtig setzen
Dirk:
„Ich würde tatsächlich noch etwas in Bezug aufs Abnehmen ergänzen.
Es gibt ein Modul in meinem VIP-Coaching, das heißt „Erfolgreich Ziele setzen“ und ein Leitspruch dazu heißt:
„Wenn du deine Ziele nicht erreichst, dann liegt es nicht daran, dass du falsch oder schlecht bist, sondern dass du dir das falsche Ziel gesetzt hast“.
Und wir vertiefen das im VIP-Coaching. Ein Beispiel dazu:
Kinder sind ja hochemotional. Und ich habe meinem Patenkind, das Eis geliebt hat, als er ganz klein war, versprochen, wir gehen jetzt zusammen in diese Eisdiele und da gibt es so eine ganz verrückte Eissorte. Ich fragte ihn: „Willst du die mal probieren?“
Er: „Ja, ja, ja.“
Und es kam, wie es kommen musste, wir standen vor diesem Eisladen und sie hatten diese Sorte nicht. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, was da los war. Der ließ sich nicht mehr beruhigen.
Der hat nur noch geheult. Und mir hat das so das Herz gebrochen.
Erst diese riesige Freude und dann diese unendliche Enttäuschung.
Was habe ich daraus gelernt?
In Zukunft anders zu kommunizieren.
Es wäre nämlich gar kein Problem gewesen, wenn ich gesagt hätte:
„Komm, wir gehen ein Eis essen.“
und ich hätte einfach meine Schnauze gehalten, was diese Eissorte angeht.
Ich hätte ihm gesagt: „Such dir doch eine aus“ und er wäre glücklich gewesen.
Aber dieses: Ich stelle etwas in Aussicht, was dann nicht passiert, das war die Katastrophe.
Wenn wir das aufs Abnehmen übertragen, ist es das gleiche Spiel.
Was wäre denn, wenn wir auf einmal anfangen, uns Dinge vorzunehmen, Erfolge für uns zu definieren, wo wir sicher sind, dass wir sie auch erreichen?
Und ja, das ist realistisch, wenn du anfängst, dich von allem Unrealistischen zu lösen.
Jetzt sind wir bei deinem (Kerstins) Punkt vom Anfang.
Wenn du anfängst, dich von der Waage zu lösen und dich auf das fokussierst, was du beeinflussen kannst, nämlich deine Verhaltensweisen, dann brauchst du die Waage nicht. Du setzt dir also Ziele, die du erreichst.
Also Dopamin ist nicht nur in Aussicht gestellt und auf Kredit genommen, sondern es kommt auch jedes Mal.“
Kerstin:
„Genau deshalb ist es auch für die Prävention wichtig, erreichbare Ziele und gerne auch kleinere Ziele anzuvisieren. Nicht so diese riesigen Ziele, sondern wirklich etwas, was ich erreichen kann.
Und gerne auch noch ein zweites Ziel, wenn ich das erste Ziel nicht erreichen sollte.
Ich denke auch, dass es bei der Prävention ebenfalls wichtig ist, sich Unterstützung zu holen und darüber zu sprechen.
Wenn man das zu Hause nicht macht, dann eben bei einer Freundin oder im VIP-Coaching.
Aber bitte nicht meinen: „Ich bin hier Einzelkämpfer“, sondern tatsächlich mit anderen gemeinsam zu gucken.
So kann ich von den anderen profitieren und die anderen können von mir profitieren.“
Dirk:
„Wichtig ist auch zu schauen, an wen ich mich orientiere.
Denn du wirst natürlich, wenn du in diese Abnahme Welt guckst, ganz viel das Gegenteil von dem erleben, was wir heute besprochen haben.
Und da sage ich immer: Das ist der Grund für die 95%, die es nicht schaffen.
Nicht, weil das nur 5%, wie ein Lottogewinn, überhaupt schaffen könnten, sondern weil es so viele falsch machen. Und so viele Menschen leben es auch falsch vor".
Wenn du also auf einmal merkst, dass die Person, der ich auf Instagram folge, nur auf höher, schneller, weiter setzt und mir natürlich auch auffällt, dass sie im Sommer verschwindet und erst im Januar wieder auftaucht, sage ich immer: Das können wir alles selbst, da brauchen wir keine Leute, denen wir folgen.
Vielleicht findest du auch diese Menschen, die vielleicht eher unauffälliger sind, die vielleicht nicht so groß sind, aber wo du merkst, sie sind konstant.“
Kerstin:
„Ja. Ich denke auch Selbstironie ist sehr, sehr wichtig.
Mal ein bisschen über sich selbst lachen und nicht alles so bitterernst nehmen.“
Dirk:
„Genau, und es ist nichts leichter als das.
Das ist jetzt wieder der Vorteil beim Abnehmen.
In anderen Lebensbereichen vielleicht nicht, aber welcher Tag kann dich denn wirklich scheitern lassen?
Es ist unmöglich. Das gibt es nicht.
Kein Tag kann dich zum Scheitern bringen, auch keine Woche oder Monat.
Beim Abnehmen können wir uns schlussendlich sagen:
„So, ich mache jetzt mal gar nichts mehr, weil ich mich selbst so gefrustet habe.“
Das ist beim Abnehmen das Schöne.
In anderen Bereichen ist es vielleicht nicht so leicht, aber dieses Lachen hilft unheimlich und, ach Gott, wie oft ich über mich gelacht habe und heute auch noch lache.
Das macht es einfacher und verhindert halt eben auch das Abrutschen ins emotionale Essen als Folge dessen.“
Selbstwirksamkeit als Schlüssel
Dirk:
„Es ist ein total komplexes Thema, worüber wir wahrscheinlich noch Stunden weitersprechen können.
Aber ich denke, wir haben da jetzt einen guten Einblick gegeben.
Vor allen Dingen du, Kerstin, du viel mehr als ich und das ist für mich so mein heutiges 'Take away':
Ich kann da schon Einfluss darauf nehmen und das ist total toll.
Wie bereits angedeutet: Kerstin ist ein Bonus in meinem VIP-Coaching.
Wir kamen, glaube ich sogar zusammen, auf das Thema Selbstwirksamkeit und da warst du logischerweise meine Ansprechpartnerin.
Kerstin, hast du noch mal Lust, dies kurz anzureißen?
Denn die Menschen, die beim VIP-Coaching teilnehmen, werden dich dann nicht nur hören, sondern auch sehen, was du da genau machst.“
Kerstin:
„Ja, wir schauen uns erstmal überhaupt an, worum es sich bei dem Begriff Selbstwirksamkeit handelt.
Mit dem sind wir vielleicht viel unterwegs und trotzdem wissen wir nicht wirklich, worum es da geht.
Letztendlich geht es darum, dass ich das Steuer für mein Leben selbst in der Hand habe.
Dass ich weiß, welche Fähigkeiten trage ich in mir.
Wie kann ich die nutzen, wie kann ich die zielführend einsetzen und dadurch auch mein Selbstbewusstsein und meinen Selbstwert stärken.
Denn alles hängt mit allem zusammen.
Das haben wir ja heute auch schon gehört und wir schauen uns bei diesem Coaching auch tatsächlich an, wie ich diese Selbstwirksamkeit stärken kann.
Denn jeder ist da auch unterschiedlich.
Der eine ist aufgrund seiner Erziehung da vielleicht schon sehr wirksam, andere dagegen weniger. Jeder kann etwas dafür tun, selbst wirksamer zu sein, sich selbstbewusster durch dieses Leben zu bewegen.
Hier geht es aber wirklich darum, dass auch im Voraus tun zu können.
Also jetzt schon aktiv etwas zu tun und nicht nur rückwirkend zu erkennen, dass ich das gut gemeistert habe, sondern dass auch tatsächlich schon so anzugehen.“
Dirk:
„Ich glaube, für viele ist das ein ganz, ganz wichtiger Bestandteil.
Ich finde es toll, dass du diesen Part im VIP-Coaching übernimmst.
Schön, dass du heute da warst, Kerstin. Das hat mich sehr, sehr gefreut. Ich hoffe, dir hat das auch ein bisschen Spaß gemacht.“
Und jetzt bist du dran!
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