Wenn wir zwei deine Gebrauchsanweisung ausarbeiten, werde ich dir immer zum Anfang einen ganz besonderen Satz sagen.
Nämlich:
Neben den Erkenntnissen, die du über dich selbst haben wirst, wird es einen großartigen Nebeneffekt geben. Du wirst auch die anderen Menschen, mit denen du in Kontakt stehst, deutlich besser verstehen. Auch deine Sichtweise auf diese Menschen wird sich verändern.
Welche (neue) Bedeutung Akzeptanz, Toleranz und Respekt in diesem Zusammenhang bekommen - das erfährst du heute.👇
Inhaltsverzeichnis
Heute möchte ich deinen Blick also einmal weg von dir und hin zu den anderen richten. Denn das Leben findet natürlich vor allem durch zwischenmenschlichen Kontakt statt. Das heißt, du wirst auf viele Menschen in deinem Leben treffen, die natürlich mit ihrer eigenen Gebrauchsanweisung durchs Leben laufen. Nach der Gebrauchsanweisung leben heißt ein glückliches, erfülltes und zufriedenes Leben. Wenn du deine Gebrauchsanweisung kennst und nach ihr lebst, dann wirst du dich gut fühlen. Du erfährst ein Werteglück.
Doch auf der anderen Seite wirst du dir gewisse Dinge auch anders wünschen.
Zum Beispiel beim Lebensmotiv
„soziale Anerkennung“.
Dadurch, dass dein Handeln auf soziale Anerkennung abzielt, merkst du, dass du immer gute Ergebnisse ablieferst. Also ist so jemand nicht mit halbgaren zufrieden, sondern dieser Mensch ist immer motiviert gute Ergebnisse abzuliefern, weil er oder sie das Lob und die Anerkennung dafür genießt. Dies ist der innere Antrieb. Auf der anderen Seite wirst du aber merken, wenn das Ergebnis nicht zu dem gewünschten Lob und der gewünschten Anerkennung führt, dann hast du vielleicht sogar das Gefühl, dich wertlos oder verletzt zu fühlen. Das ist keine überspitzte Darstellung, denn es kommt auf die jeweilige Ausprägung an. Auch das kann nicht abgestellt werden, denn es ist ja deine Gebrauchsanweisung und es gehört mit dazu. Doch am Umgang mit diesem Gefühl kannst du unheimlich viel machen.
Jetzt drehen wir das Ganze mal um. Denn genauso, wie du vielleicht manche Dinge an deiner Gebrauchsanweisung liebst und dir manche anders wünscht, genauso verhält es sich auch mit deinen Mitmenschen. Zudem treffen immer unterschiedliche Menschen aufeinander und jeder Mensch hat eine andere Gebrauchsanweisung. Wenn diese Gebrauchsanweisungen also auf freier Wildbahn aufeinanderprallen, matchen die nicht immer unbedingt.
Bleiben wir bei der sozialen Anerkennung: Eine Person hat eine nicht so hohe Ausprägung. Ihr ist also Lob und Anerkennung nicht so wichtig und sie wird in der Regel eine Person sein, der es auch nicht so wichtig ist, Lob nach außen zu geben. Vielleicht ist bei dieser Person der Tonfall manchmal auch etwas schärfer. Und diese Person kann auf eine andere Person treffen, bei der genau das Gegenteil der Fall ist. Also eine Person, der Lob und Anerkennung sehr wichtig ist und die extrem empathisch und feinfühlig ist. Diese Person geht auch mit sehr viel mit Lob und Anerkennung raus, da sie für sich weiß, wie gut das tut.
Bei der Interaktion eines solchen Zusammentreffens, werden sich diese beiden Menschen im Bereich der sozialen Anerkennung nicht besonders gut verstehen, wenn sie um ihre Gebrauchsanweisungen nicht wissen. Das bedeutet, die eine Person wird sagen:
„Mein Gott, was zieht die immer auf Lob und Anerkennung ab. Die soll mal klarkommen“
und die andere Person denkt:
„Man, ist das ein arroganter, schroffer Schnösel. Der hat überhaupt kein Taktgefühl.“
Auch, wenn dieses Beispiel ein bisschen überspitzt ist, wird es also Personen geben, mit denen du einfach nicht klarkommst. Und ich sage mal, das darf im Leben auch mal so sein. Es wird immer Personen geben, denen gehen wir aus dem Weg und andersherum. Solange es nicht in Konflikten oder Streitigkeiten mündet, ist das auch völlig in Ordnung. Aber es gibt natürlich auch Personen, mit denen wir regelmäßig Kontakt haben (müssen). Vielleicht leben wir mit solchen Menschen in einem Haushalt, auch das kann vorkommen. Selbst die Kinder und/oder der eigene Partner/die Partnerin haben andere Gebrauchsanweisungen.
Wie kann sich der Blick auf solche Personen verändern?
Ich glaube, im ersten Schritt ist es einfach wichtig, dass du dir folgendes vor Augen führst: Die Person auf der anderen Seite hat auch nur den Auftrag, genau wie du, nach der eigenen Gebrauchsanweisung zu leben. Wenn du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast, wirst du es von dir kennen, dass du sagst:
„Natürlich möchte ich mein Leben führen, denn das ist das, was mich erfüllt!“
Und selbstverständlich möchte das auch dein Gegenüber. Jetzt kann es eben sein, dass die Gebrauchsanweisung deines Gegenübers eine völlig andere Ausrichtung hat. Es ist ein völlig anderes Handbuch für ein glückliches und zufriedenes Leben.
Das was dich glücklich und zufrieden macht, macht die andere Person eben nicht glücklich und zufrieden. Vielleicht braucht diese Person sogar genau das Gegenteil.
Stell dir vor, du bist der Typ Planung, Struktur und Organisation. Das liebst du, da fühlst du dich wohl, da fühlst du dich sicher, dann kann dein Tag so richtig starten. Und die Person auf der anderen Seite lehnt das ab. Die mag Freiheit, Flexibilität und wünscht sich wenig vorgegebene Prozesse. Und ihr trefft aufeinander und das wird in der Regel nicht passen. Spannend wäre doch jetzt, wenn du anstelle deines ersten Impulses:
„Oh Gott, wie ist er oder sie denn drauf? Das passt irgendwie nicht.“
einen Impuls hast:
„Oh, ist ja spannend. Die Person scheint da ja ganz anders zu ticken als ich.“
Und bevor wir da in die Bewertung gehen (was wir so schnell tun, teilweise auch automatisch), in den Modus wechseln
„Ist ja spannend. Ich will jetzt mal verstehen, was diese Person braucht.“
Wenn ich dann weiß, was diese Person braucht und es mit dem vergleiche, was ich brauche, dann wäre es ja interessant zu erfahren, ob wir es übereinander bekommen oder ob wir irgendwie einen Mittelweg finden.
Also stell dir vor, du organisierst irgendetwas mit dieser Person oder ihr macht etwas gemeinsam und die andere Person möchte es frei Schnauze machen, aber du möchtest schon deine Schritte geplant haben, mit Deadlines und Zwischenzielen, damit du auch weißt, ob du noch gut auf deinem Weg bist. Da gibt es zum Beispiel die Möglichkeit zu sagen:
„Okay, wollen wir unsere To Do's aufteilen? Du machst deine so wie du es möchtest und ich erledige meine, so wie ich das möchte. Wir legen gemeinsam unsere Deadlines fest und stellen uns dann unsere Ergebnisse vor. Dann haben wir eben einen gemeinsamen Weg, der unterschiedlich ist.“
Eine andere Variante könnte sein, dass ihr euch auf eine grobe Struktur einigt, mit der ihr beide leben könnt. Auch das kann funktionieren. Oder es kann eine völlig andere Variante geben, in der du sagst:
„Pass auf, lass mich doch den organisatorischen Kram machen. Ich stell die komplette Projektplanung auf, mit Deadlines und so weiter, und ich sage dir welche Aufgaben deine sind.“
Du siehst, auf einmal wird aus einer Situation, die eher konfliktbehaftet war, ein goldener Mittelweg. Warum konfliktbehaftet? Weil wir aus unserer Natur heraus gerne versuchen, unser Gegenüber davon zu überzeugen, dass unser Weg der richtige ist und dass wir diesen doch einfach gehen sollten. Auch, wenn diese Person vollkommen anders tickt als wir.
Natürlich haben wir ein Interesse daran, dass Dinge so laufen, wie wir uns das wünschen, aber wir haben auch immer eine Intention den anderen Personen begreiflich machen zu wollen
„Du, wenn du erst einmal merkst, wie gut sich das anfühlt, wirst du das auch gerne so handeln.“
Nehmen wir diese Intention jetzt mal heraus und tauschen sie ein gegen das Wissen, dass die andere Person das gar nicht so empfindet. Wenn wir es so machen, wie ich es will, machen wir es vielleicht so, wie die andere Person es gar nicht will. Und dieser Kompromiss, wie eben gerade besprochen, ist oft die goldene Lösung. Durch das Verständnis, wie die andere Seite tickt und das Verständnis, dass das weder einen Angriff gegen mich darstellt noch ein
„Du weißt ja gar nicht wie gut es tut, wenn du es einmal richtig machst.“
entstehen Toleranz und Respekt. Das heißt, ich tausche den Kampf („Ich will es aber so“) gegen Akzeptanz, Toleranz und Respekt ein.
Akzeptanz dessen, dass es da draußen ganz viele Varianten gibt, die Menschen zufrieden machen. Toleranz dafür, dass es auch so sein darf. Jemand darf anders sein als ich. Jemand darf anders glücklich werden als ich und muss es sogar. Außerdem auch Respekt dafür, dass die Person das auch so umsetzen soll, kann und darf - ohne den Respekt vor mir selbst zu verlieren. Respekt hat für mich nichts damit zu tun, dass ich mich immer hinten anstelle und sage:
„Wir machen alles, wie du das willst.“,
sondern Respekt bedeutet einen gemeinsamen Nenner zu finden. Und glaube mir, diese Sicht kann dein Leben verändern.
Nun möchte ich dir ein paar Beispiele an die Hand geben, damit du es für dich gut anwenden kannst. Und noch mal: Du hast von mir damit nicht den Auftrag erhalten, dich mit jedem Menschen gut verstehen zu müssen oder etwas gut finden zu müssen, was ein anderer Mensch gut findet. Aber du kannst es akzeptieren, tolerieren und respektieren. Und das ist ein Unterschied.
Natürlich musst du nicht jeden Menschen lieben und selbstverständlich darfst du (mit einem anderen Gefühl dazu) auch sagen:
„Wir sind echt an so vielen Bereichen so verschieden. Wir dürfen uns vielleicht in diesem Leben einfach aus dem Weg gehen. So gut es eben möglich ist.“
Trotzdem wird es eben Situationen geben, in denen es nicht möglich ist, das zu tun. Zum Beispiel auf der Arbeit. Du wirst immer wieder mit Menschen zusammenarbeiten, die anders ticken als du und es wird vielleicht darunter Menschen geben, mit denen du sehr eng zusammenarbeitest. Dann merkst du, dass es an vielen Stellen überhaupt nicht passt. Ich empfehle dir dazu, dieses Gefühl zu verlassen und einfach mal auf die Sachebene zu gehen:
Was brauche ich in dieser Situation und was braucht mein Gegenüber in dieser Situation?
Wenn du die Frage stellst:
„Du, kann ich dich mal was fragen? Ich merke gerade beim Thema Organisation - wir ticken da schon anders, oder? Mich interessiert gerade, was du da so brauchst, wenn du so ein Projekt organisierst.“
Lass die Person mal reden und höre ihr interessiert und nicht ablehnend zu. Wenn du der strukturierte Typ bist und die Person sagt:
„Ich brauche Flexibilität. Ich möchte einfach anfangen und gucken, was auf dem Weg passiert.“,
kannst du fragen, weshalb ihr das so wichtig ist. Vielleicht antwortet die Person:
„Ja, weil ich mich irgendwie eingeengt fühle, wenn ich so feste Vorgaben habe. Und wenn ich eingeengt bin, übersehe ich Dinge. Aber wenn mir diese Dinge einfach über den Weg laufen, dann fühle ich es und kann damit besser arbeiten.“
Dann kannst du sagen:
„Ist ja spannend. Interessiert es dich, was ich brauche? Bei mir ist das völlig anders. Ich brauche meine geplanten, klar strukturierten Schritte. Ich fühle mich sonst verloren.“
Darauf sagt die andere Person:
„Das ist ja interessant.“
So könntest du die Initiative übernehmen und sagen:
„Da sind wir unterschiedlich und das ist auch gut so. Wie können wir da jetzt einen Mittelweg finden, damit wir beide mit der Vorgehensweise zufrieden sind?“
Und glaube mir, du wirst dich auf einmal auf komplett anderen Ebenen befinden.
Ein weiterer Punkt sind Freundschaften und Partnerschaften. Da wirst du deutlich weniger Punkte haben, die dich wirklich stören. Jedenfalls wünsche ich mir das für dich. Meist ist das so ein Gefühl von
„Ja, wenn dies oder jenes nicht wäre, dann wäre es perfekt.“
Auch an dieser Stelle überspitze ich es noch einmal. Wenn du dann zu deinem Freund oder deiner Freundin sagst:
„Ich liebe dich/Ich habe dich lieb/Ich schätze dich so sehr, aber mir fällt auf und ich finde es lustig, an diesem oder jenen Punkt sind wir ja komplett anders. Mir ist Pünktlichkeit so wahnsinnig wichtig und ich merke, für dich spielt das gar keine Rolle. Wir kriegen uns deswegen immer wieder in die Haare, wie können wir denn dieses Thema mal erledigen?“
Ich höre das ganz oft im Coaching, daher fällt mir gerade dieses Beispiel ein, denn ich bin immer fasziniert, dass es funktioniert. Vielleicht hast du auch so eine Person in deinem Umfeld, die sagt:
„Mensch, ich kann es nicht ändern. Ich komme immer eine halbe Stunde zu spät. Ich kriege es nicht hin.“
Und da ist es wichtig, dass du es nicht sagst, aber du kannst dir dann denken:
„Okay, alles klar. Dies ist etwas was ich kalkulieren kann, indem ich die Person eine halbe Stunde früher herbestelle oder ich gehe einfach grundsätzlich davon aus, dass die Person eine halbe Stunde zu spät kommt.“
Wie gesagt, ich kann dir aus meinen Coachings sagen, dass das erstaunlich oft geschieht und es auch immer funktioniert. Und so kommst du auf einmal auf eine Lösung.
Du kannst die Beispiele auf alle zwischenmenschlichen Kontakte übertragen. Auch wenn du ein Elternteil bist, schaue und übertrage es bitte auch auf deine Kinder. Auch deine Kinder haben ihre eigene Gebrauchsanweisung. Mit Kindern kannst du natürlich nicht ein solches Gespräch führen, aber du kannst mit deinen Kindern ein anderes Gespräch führen. Ich glaube auch, dass diese Gespräche manchmal nicht mal erforderlich sind, wobei ich ein großer Freund von
„Spreche mit deinen Kindern“
bin, weil die noch sehr, sehr offen und ehrlich sind, was du nicht von jedem Erwachsenen behaupten kannst. Aber allein das Beobachten der Kinder macht schon unheimlich viel Freude, wenn du nicht versuchst deine Kinder zu einem glücklichen Leben zu erziehen und ihnen das überzustülpen, was dir und dem anderen Elternteil guttut. Es ist spannend, herauszufinden was meinen Kindern wichtig ist.
Wie verhalten die sich? Was brauchen sie?
Hast du ein Kind, was es liebt von anderen Kindern umringt zu sein und was sich sofort in die Menge stürzt (natürlich nach dem anfänglichen Fremdeln)? Oder hast du ein Kind, welches sich generell schwer tut mit sozialen Kontakten? Versuche immer, dass auch dein Kind die Möglichkeit bekommt, nach der eigenen Gebrauchsanweisung zu leben. Und du kannst deine Kinder natürlich auch fragen:
„Warum meldest du dich nicht in der Schule?“
oder
„Du, ich habe gesehen, dass du dir genau diesen einen Freund ausgesucht hast. Warum sind das denn eigentlich nicht zwei oder drei?“
Dein Kind wird dir eine Antwort geben, glaube es mir. Vielleicht sagt es:
„Nein, mit ihm oder ihr verstehe ich mich so gut. Das ist mir viel wichtiger, als noch jemanden zu haben.“
Erkenne so vielleicht, dass dein Kind jemand ist, der ein Umfeld mit intensiven aber wenigen Kontakten bevorzugt. Auch wenn du vielleicht jemand bist, der sich mit einem großen Bekanntenkreis wohlfühlt. Auch Kinder kopieren nicht automatisch deine Gebrauchsanweisung.
Akzeptanz, Toleranz und Respekt - nicht nur für deine Verhaltensweisen deiner Gebrauchsanweisung gegenüber, sondern vor allem auch den anderen Menschen gegenüber. Ich verspreche dir, wenn du mit diesen drei Werten durchs Leben gehst und die Augen öffnest, dir dabei immer wieder den Satz sagst:
„Ich darf und möchte nach meiner Gebrauchsanweisung leben. Aber auch mein Gegenüber darf und möchte nach seiner oder ihrer Gebrauchsanweisung leben. Und das ist in Ordnung.“,
wird sich dein Alltag grundlegend verändern.
Und jetzt bist du dran!
Schreib mir gerne dein Feedback in die Kommentare!
Was konntest du heute für dich mitnehmen?
Wenn du Interesse hast, auch einen Blick in deine Gebrauchsanweisung zu werfen, schaue gern hier nach einem passenden Paket für dich.
Viele Grüße
von deinem virtuellen Coach
Dirk
Dann hör gleich hier in deine Lieblings-Episode vom meinem "Reboot Yourself"-Podcast!
Hallo, ich bin Dirk, dein virtueller Coach auf www.diefenbach-coaching.de und Reiss Profile Master.
Du möchtest den für dich entscheidenden Schritt nach vorne gehen? Du würdest gern einen Blick in deine persönliche Gebrauchsanweisung werfen, um damit dir selbst und einem klaren, zufriedenen und selbstbestimmten Leben entgegenzugehen?
Dann bist du hier richtig :-) Schaue dich um und komm bei Fragen und Wünschen gern auf mich zu!
Was denkst du?