Das 'Abnehm-Kaugummi' - Mittel zum Abnehmen oder Fake?

Ich freue mich, denn ich stelle dir heute das Abnehm-Kaugummi vor.

Wenn du dich jetzt fragst, ob es sich dabei um das neue Wundermittel handelt oder das neueste „Abnehmen kann jeder“- Produkt, dann bekommst du die Antwort im heutigen Artikel!

Das steckt hinter dem Abnehm-Kaugummi

Der heutige Artikel basiert auf einem Austausch in einem meiner Mentorings mit der lieben Christiane. Deshalb nehme ich dich mal mit in unser Gespräch. 

Wir waren tatsächlich in unserem Mentoring, haben uns ausgetauscht, wie es aktuell so bei Christiane aussieht.
Es ging um alte Strategien, die mein Coachee damals so angewendet hat.
Und sie hat mir folgende Situation geschildert:

Du kannst dir auch gerne eine Situation ausdenken, wo es bei dir vielleicht ähnlich ist.
Denn: Es geht einfach um den Punkt, zu viel und zu unbedacht zu essen.

Und Christiane sagte mir in diesem Moment: 

„Du, Dirk, ich hatte mal eine Strategie, die war eigentlich ganz cool.
Ich habe da immer Kaugummi gekaut und dieses Kaugummi hat mich einfach davor bewahrt,
solche „Ach, ich stecke es mir schnell in den Mund“- Entscheidungen zu treffen.
Ich musste dazu ja aktiv das Kaugummi aus dem Mund nehmen, um weiter zu essen.
Und natürlich musste ich auch darüber nachdenken, bevor ich mir etwas zu essen in den Mund gesteckt habe. Denn Salzstangen oder Flips auf Kaugummi schmeckt halt einfach nicht geil.“ 

Und da habe ich so gedacht: 

„Wie genial ist das denn?“

Ich finde das 'Magische' an dieser Strategie eigentlich, dass sie uns vor Augen führt, dass es einen Zeitraum zwischen dem Impuls und der Vollstreckung gibt. 

Was meine ich damit jetzt schon wieder?
Du kennst mit Sicherheit das Gefühl, dass du dich wie ferngesteuert fühlst.
Du hast das Gefühl, Dinge laufen ab und du kannst nicht eingreifen.
Es ist ein: 

„Jetzt kommt das und ich kann mir dabei quasi wie ferngesteuert zugucken.“

Ganz häufig tritt das natürlich beim emotionalen Essen auf.
Und ich sage an dieser Stelle noch mal: Emotionales Essen entsteht nicht immer nur aufgrund negativer Emotionen oder Situationen.
Das kann einfach auch sowas sein wie: 

„Ach, ich sitze hier gerade so nett mit Menschen zusammen und esse halt gerade meine Salzstangen.“

oder ich bin auf einer Party und alles ist so schön.
Oder der Spieleabend ist so nett und da stehen überall Snacks herum.

salzige Snacks

Emotionales Essen - was ist das genau?

Du kannst dir für das emotionale Essen immer folgendes als Überschrift vorstellen: 

  • Du kompensierst Emotionen mit Essen, 
  • Du kompensierst Situationen mit Essen und / oder 
  • Du wertest sie mit Essen auf. 

Das heißt, du machst sie schöner.
All das ist 'emotionales Essen'.

Und warum wir so in diesen Sog kommen von: 

„Ich kann dagegen ja eigentlich gar nichts machen.“, 

ist, weil wir uns oftmals Dinge im Vorfeld vornehmen.

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Also ich nehme jetzt mal den Spieleabend, das finde ich ein schönes Beispiel:
Du weißt, der Spieleabend steht an, du hast dich die letzten zwei Male dabei beobachtet, dass du irgendwie in diesen Süßigkeiten- oder Snackteller gefallen bist und bist zu der Erkenntnis gekommen, dass das für dich überhaupt nicht nötig war.

Am Anfang hast du echt Bock gehabt, so zwei, drei Sachen zu probieren, aber dann hast du weiter und weiter gegessen. Und diesmal nimmst du dir vor, es nicht zu tun.
Du sagst dir: 

„Nein, ich nehme mir vor, drei Stücke von der Schokolade zu essen, vier Salzstangen und vier von den Flips und das war es dann.“

Der Spieleabend kommt und du beobachtest dich, wie du dir trotz deines Vorhabens dieses Ziel nicht erfüllst.
Du beobachtest dich mal wieder bei dem Moment, in dem du dann zu dem vierten Schokoladenstück greifst und fällst in den „Ach, es ist doch eh alles egal“- Modus

Vielleicht ist es auch ein anderer Modus. 
Wie zum Beispiel der „Ach komm, ist doch gerade so nett“- Modus. 

Irgendwann wiederholt sich das ganze so oft, dass du denkst, "Ich kann da nichts machen".
Und dann geht es los: 

„Ich bin zu schwach. Ich bin einfach nicht diszipliniert genug.“

Da kommen dann wieder die ganzen Scharlatane, die es zu Hauf auf dem Markt gibt und die absolut keine Ahnung haben, mit ihrem Aussagen, dass Abnehmen eben doch was mit Disziplin zu tun hat.
Völliger Blödsinn.

Was ist hier wirklich das Problem?
Erstmal ist es egal, ob wir jetzt aus Emotion oder aus Gewohnheit essen.
Aber ich kann dir sagen: Das Thema 'Emotion' steht meistens im Vordergrund.

Viele denken, sie essen aus Gewohnheit, aber auch Essen aufgrund einer Emotion kann schnell zur Gewohnheit werden. Leider.

Beides fühlt sich oft vertraut und automatisiert an, sodass wir denken, wir können nicht eingreifen.
Das liegt daran, dass diese ganzen Vorgänge eben tatsächlich automatisiert wurden, und zwar von unserem Gehirn.

Bestes Beispiel, und ich werde nicht müde, es zu nehmen, ist das Zähneputzen oder das Autofahren.
Ich überlege nicht, mit welchem Zahn ich wohl anfangen soll.
Ich weiß nicht, was beim Zähneputzen passiert. Meistens verflüchtigen sich da meine Gedanken in irgendeine andere Richtung. 

Das heißt: Wenn mir jetzt jemand sagen würde: 

„Dirk, du fängst jetzt bitte mit dem anderen Zahn an und springst immer hin und her.“ 

müsste ich mich darauf sehr stark konzentrieren.

Und ich vermute, dass ich es von zehn Malen, neun Male nicht hinbekommen werde. Gerade abends.
Also ich müsste mir dann wirklich einen Wecker stellen oder so etwas und ich könnte natürlich auch schnell zu dem Ergebnis kommen: 

„Ja, kann ich nicht.“

Das zweite ist das Autofahren.
Wenn du ein Auto mit Kupplung fährst, dann wirst du dich natürlich nicht mehr darauf konzentrieren, wie genau du kuppelst oder schaltest. Das war am Anfang vielleicht so, aber mittlerweile ist das ein ganz automatischer Vorgang. 

Das Gehirn sagt dir, dass du dir gar keine Gedanken mehr darüber machen musst.

Es sagt: 

„Das übernehme ich. Ich weiß ja, was passiert.“
Abspeck-Autofahrt

Der Zeitpunkt, in dem DU frei entscheidest

Was heißt das jetzt aufs emotionale Essen übertragen?
Naja, wir haben unserem Gehirn teilweise über Jahre und Jahrzehnte beigebracht, in dieser Emotion und jener Situation essen wir jeden Abend.
Wenn du nach Hause kommst, dann hast du das Gefühl, dass du dich selbst belohnen musst.
Das kann verschiedene Gründe haben. 

Du wurdest an dem Tag überhaupt nicht wertgeschätzt oder du hast mal wieder nur für alle funktioniert. Dann kommt dieses Gefühl: 

„So, jetzt bin ich mal dran.“, 

was du eigentlich den Tag über hättest bedienen sollen.
Aber das bedienst du eben abends auf dem Sofa.
Irgendwann hast du angefangen, in diesen Situationen zu essen und das Gehirn hat irgendwann gesagt: 

„Ey, ich bin einfach so lieb zu dir und funktioniere hervorragend.
Ich habe verstanden:  Es ist abends, du bist auf dem Sofa, hast mal wieder diese Emotion.
Also schmeißen wir da einfach Essen drauf - ganz automatisch.“

Und dann kommt deine Gedanken-Spirale: 

„Ich habe alle Strategien umgesetzt.
Ich habe gut geplant, ich habe gut gegessen, ich bin satt, ich bin zufrieden.
Es ist eigentlich der perfekte Tag für mich.
Ich habe nicht verzichtet.
Es geht mir gut. Es war leicht.
Wenn ich jetzt ins Bett gehen würde, dann wäre der Tag super.
Aber ich sitze hier auf dem Sofa und mein Kopf spielt Drama.
Ich habe das Gefühl, dass ich wie ferngesteuert zum Kühlschrank oder zum Süßigkeitenfach gehe und alles in mich reinstopfe und nichts dagegen tun kann.“ 

Und an dieser Stelle sage ich Stopp! 

Denn hier ist der Punkt, worüber ich mit dir bezüglich des Abnehm- Kaugummis sprechen will.
Denn das ist ein Trugschluss.

Der IMPULS ist die Emotion.
Die VOLLSTRECKUNG ist das emotionale Essen. 

Und ja, das Gehirn ist mit der falsch antrainierten Routine wirklich gut und wirklich stark.
Also dieses vermeintliche Rufen des Essens, das gibt es wirklich, weil dein Gehirn dich es rufen lässt.
Das Gehirn sagt: 

„Jetzt mach doch das, was wir immer machen.“ 

Und das Gehirn meint es nur gut. Wie mit dem Zähneputzen.
Wir machen jetzt das, was wir immer machen. Super.

Abnehm-Kaugummi


Der Trugschluss ist aber, zu glauben, dass du nicht eingreifen kannst. 

Denn natürlich habe ich dir vorhin zu Recht gesagt, wenn ich mich darauf konzentrieren würde, mit Stoppuhr, mit Eingreifen, mit immer wieder dran erinnern, mit 20 Zettel am Spiegel würde ich natürlich das mit dem Zähneputzen hinkriegen. 

Es wäre aber eine Anstrengung und ich müsste überhaupt erstmal wissen, welche Impulse es dafür braucht. 

Und genau das funktioniert auch beim Abnehmen.

Du kannst diese Zeit zwischen Impuls und Vollstreckung nutzen.
Und diese Zeit ist die Zeit, in der du frei entscheiden kannst, was du tust. 

Das Abnehm-Kaugummi ist genau dafür der Beweis.
Und jetzt schließt sich der Kreis. 

Am Anfang ist Christiane durch dieses Kaugummi dazu gezwungen, ihre Entscheidungen zu hinterfragen und ihre automatisierte Handlung zu unterbrechen.
Es ist bei dem Fall völlig unwichtig, wie diese Entscheidung ausgeht.
Also es geht gar nicht darum, dass das Abnehm-Kaugummi dich davor bewahren soll, Flips zu essen.
Denn Flips sind beim Abnehmen nicht verboten.
Und das weiß Christiane natürlich auch schon lange. 

Es geht darum, dass es hilft, eine BEWUSSTE Entscheidung zu treffen und überhaupt wahrzunehmen, was da gerade passiert.

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Das ist auch der Beweis dafür, dass es dieses Abnehm-Kaugummi überhaupt nicht gibt.
Von daher muss ich dich jetzt leider enttäuschen, wenn du zu Beginn gedacht hast: 

„Oh, jetzt verkauft er endlich das Abnehm-Kaugummi.“ 

Nein, aber es kann natürlich zu einem Abnehm-Kaugummi werden, wenn es dir hilft, diese Routine zu unterbrechen und dich selbst zu hinterfragen.

Vielleicht ist das auch für dich eine mögliche Lösung, wenn du dich abends aufs Sofa setzt und dir mal ein Kaugummi reinsteckst, damit du eben wirklich diesen Prozess, der dann abläuft, hinterfragst und ihn wahrnimmst.

Denn du müsstest dich aktiv dafür entscheiden: 

„Ich nehme dieses Kaugummi jetzt raus. Ich hole mir was anderes zu essen. Ich stecke es mir in den Mund.“

Theoretisch kannst du auch sagen: 

„Ja, ich möchte jetzt gerne noch diesen einen Riegel essen.“, 

Aber das geht ja oft auch los mit: 

„Ach, so ein, zwei Riegel hätte ich sogar noch innerhalb meiner Kalorien.“ 

Und dann geht es aber weiter, sodass du vielleicht auch nach den ein, zwei Riegeln sagst: 

„Okay, die esse ich gerne bewusst, danach soll es aber aufhören.“ 

Das Abnehm-Kaugummi kann aber nur ein Beispiel dafür sein, um dir diesen Aha-Moment zu geben:

„Doch, ich kann eingreifen“.

Vielleicht kannst du das bei dir auf viele andere Situationen übertragen.
Eine veränderte Situation, die dir beweist: 

„Nein, es ist kein Zwang.“ 

Es ist nichts, was du tun MUSST.
Du musst ja auch nicht bei Fremden die Süßigkeitenschränke aufreißen und dann Essen in dich reinstopfen. 

Es gibt Entscheidungsspielräume für dich.

Wie gesagt, vielleicht ist es ja das Abnehm-Kaugummi, welches dir dabei helfen kann.
Vielleicht ist es aber auch einfach eine andere Strategie, die du dir überlegst, die dir hilft, deine Handlungen zu unterbrechen

Manche sagen laut "Stopp" zu sich, andere legen Schilder in ihre Süßigkeitenschubladen oder in den Kühlschrank.

Es ist auf jeden Fall wichtig, dir mal darüber Gedanken zu machen und dazu wollte ich dich heute gerne einladen und motivieren.

Motivation


Und jetzt bist du dran!

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